klimafit erhält Transferpreis des AWI-Fördervereins 2020

10. März 2021

34 vhs-Standorte 2020 – 66 vhs-Standorte 2021, 61 % Lernerfolg der Kurzteilnehmenden im Bereich Klimaschutz und -anpassung sowie 50 % Lernerfolg bei regionalen Auswirkungen und die Ausbildung von bisher 1.000 Multiplikator:innen – ein Zwischenfazit, das sich sehen lassen kann.

Background des Preises
Wissens- und Technologietransferaktivitäten aus der Wissenschaft in die Gesellschaft bzw. in die Wirtschaft gewinnen auch am AWI zunehmend an Bedeutung: Wissenschaftlich basierte politische Entscheidungen sowie technologische und soziale Innovationen stellen ein wesentliches Element der Daseinsvorsorge hochtechnisierter und global immer komplexer verbundener Gesellschaften dar. Die Grundfinanzierung unseres Wissenschaftssystems (universitärer wie außeruniversitärer Einrichtungen) wird heute jedoch noch immer zum überwiegenden Teil über die wissenschaftliche Exzellenz evaluiert und abgesichert. Technologische Erfindungen und Innovationen sowie Arbeiten an der Schnittstelle zu gesellschaftlichen Anwendungen werden im Vergleich dazu meist nachrangig bewertet. Der Förderverein des AWI möchte durch den Transfer-Preis für besonders herausragende WT- bzw. TT-Aktivitäten von AWI-Mitarbeiter:innen die Bedeutung dieses Tätigkeitsfeldes AWI-intern und -extern würdigen und besser sichtbar machen. Hierdurch soll auch das Bewusstsein für die Verankerung des AWI in der Gesellschaft gefördert und für zukünftige, derartige Aktivitäten stärker motiviert werden.  

Das Projekt klimafit
Klimaschutz ist Gemeinschaftsaufgabe und nur durch eine aktive Bürgerbeteiligung sind die Klimaziele von Paris zu erreichen, und das insbesondere auf der kommunalen Ebene. Unter diesem Ziel leistet das Kooperationsprojekt „klimafit – Klimawandel vor unserer Haustür und was kann ich tun?“ vom Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) und dem WWF Deutschland seit 2018 wichtige Arbeit zum Thema Klimawandel und Klimaschutz in der Erwachsenenbildung. klimafit bildet Multiplikator:innen für den Klimaschutz in Kommunen aus und nimmt damit eine wichtige Rolle in der Transformation der Gesellschaft hin zu eine nachhaltigen Entwicklung ein.
 
Ort der Klimabildung sind die vhs, die die größte Einrichtung der Erwachsenenbildung in Deutschland sind. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung und der Klaus Tschira Stiftung gefördert. An sechs Abenden werden die Kurse, neben der Vermittlung von wissenschaftlichen Grundlagen, auch Orte der Vernetzung mit regionalen Expert:innen, Klimainitiativen und Kommunen. Zentrales Element der Fortbildungskurse sind Maßnahmen, wie man selber aktiv im Klimaschutz werden kann. Hierzu hat klimafit eine sogenannte klimafit Challenge entwickelt, mit der jeder selbst in insgesamt fünfzehn alltagstauglichen Mahnahmen seinen CO2-Ausstoß berechnen und reduzieren kann. Ziel von klimafit ist es, mit der Verstetigung des erprobten Kursformats eine kritische Masse von Bürger:innen mit der nötigen Handlungskompetenz zu qualifizieren, um die Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung in den nächsten zehn Jahren auf der kommunalen Ebene erheblich zu unterstützen. Dauerhaft sollen 20-30 % der insgesamt über 900 vhs bundesweit den Kurs anbieten. Das Projekt wird von Anfang an durch eine kontinuierliche Evaluierung sukzessiv verbessert und auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst sowie durch eine sozialwissenschaftliche Begleitforschung durch die REKLIM-Projektpartner an der Universität Hamburg in seiner Wirkungsentfaltung vor Ort untersucht. So wird die vollständige Kette vom Wissen zum Handeln bis zur Verhaltensänderung vor Ort sichtbar umgesetzt.

„Mit dem Preis erfährt die erfolgreiche und langjährige Arbeit in klimafit eine besondere Wertschätzung. Wissenstransfer – als immer wichtiger werdender Teil der Forschung – muss mitgedacht, umgesetzt und honoriert werden. Der Transfer-Preis des AWI-Fördervereins ist hierfür ein wichtiges Instrument!“, erklärt Dr. Klaus Grosfeld (REKLIM-Geschäftsführer) die Bedeutung der Auszeichnung.  

Dr. Renate Treffeisen, Projektleiterin von klimafit am AWI ergänzt: „Mit dem Preisgeld, das mit der Auszeichnung verbunden ist, wird der im letzten Jahr gegründete, gemeinnütze Verein klimafit unterstützt werden. Der Verein dient dazu, Fördergelder für das Projekt klimafit einzuwerben und vor Ort in den Kursen einzusetzen.“

Das gesamte klimafit Team, zu dem ein breiter Kreis an Unterstützer, Helfer und Mitwirkende auf unterschiedlichen Ebenen gehört, freut sich über den Preis und ist stolz auf die Auszeichnung! Zum klimafit-Kernteam gehören am AWI die Mitarbeitenden Dr. Renate Treffeisen, Dr. Klaus Grosfeld und Nadine Hillenbrand, die Kooperationspartner:innen vom WWF Deutschland Bettina Münch-Epple, Nadja Kulikowa, Cindy Klettke und Tina Harms sowie an der Universität Hamburg Prof. Dr. Beate Ratter und Dr. Martin Döring. Weitere wichtige Partner sind die vhs und die regionalen klimafit Hubs. Das Projekt ist Ergebnis einer Verschmelzung von ganz unterschiedlichen Expertisen und von hochgradig, von der Sache überzeugten und sehr engagierten Kolleg:innen, die mit sehr viel Herzblut dieses Projekt zu dem gemacht haben, was es heute ist.

Dr. Klaus Grosfeld und Dr. Renate Treffeisen nehmen stellvertretend für das gesamte klimafit Team den Transferpreis 2020 des AWI-Fördervereins entgegen.

Kontakt: Dr. Klaus Grosfeld und Dr. Renate Treffeisen