Wissenschaftskommunikation

Klimawissen für angehende Journalisten

Auf Fake News zum Klima fallen wir nicht mehr herein!

Mit meereisportal.de betreibt REKLIM Deutschlands bekanntestes Infoportal zum Thema Meereis. Die Social-Media-Inhalte erstellen die Forscher gemeinsam mit Studierenden der Freien Universität Berlin. In jedem Semester stehen neue angehende Journalisten vor der Aufgabe, Klimafakten richtig, verständlich und für jedermann unterhaltsam zu kommunizieren. Ein Praxisseminar mit Langzeitwirkung!

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Dr. TONG-JIN SMITH

Lehrkraft am IFPUK & freie Journalistin

Auf den ersten Blick mag es erstaunlich wirken, dass für einen Forschungsverbund wie REKLIM angehende Journalisten und Kommunikatoren interessante Partner sind. Aber diese Zusammenarbeit zwischen den Studierenden am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaf der Freien Universität Berlin und REKLIM hat sich über die Jahre für beide als fruchtbare erwiesen. In einer Zeit, in der es kaum ein drängenderes Problem gibt als das Verstehen und die Anpassung an den Klimawandel, bleibt das Thema massenmedial gesprochen drastisch unterberichtet. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, betrachte ich als Teil meiner Arbeit. Gleichzeitig zeigt sich, dass ein modernes Verständnis von Wissenschaft und Wissenstransfer eine Professionalisierung auf Seiten der Wissenschaftler bedarf. Das Wissen um Wirkung und Praxis von Kommunikation im öffentlichen Raum ist zu einer notwendigen Schlüsselkompetenz geworden, wobei es darum geht, Dialogchancen zwischen Öffentlichkeit und Experten zu eröffnen. Hier setzen unsere gemeinsamen Praxisprojekte an. Akademisch betrachtet schaffen wir eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Auf der anderen Seite haben die Kollegen bei REKLIM die Möglichkeit, ihre Themen in den öffentlichen Diskurs zu tragen und sich dabei moderne Kommunikationskompetenzen anzueignen. Es ist immer eine bereichernde Erfahrung im Sinne eines Miteinander- Voneinander-Lernens. Oder anders ausgedrückt: eine Win-Win-Situation.

Dr. Renate Treffeisen

Leiterin des Klimabüros für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg und Mitarbeiterin der REKLIM-Geschäftsstelle

Ich arbeite als Wissenschaftlerin nun schon elf Jahre an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft: auch für den Forschungsverbund REKLIM. Hier ist es uns insbesondere ein Anliegen, mit unseren Formaten und Projekten junge Menschen zu erreichen. Wir erleben im Moment, wie sich junge Menschen auf der ganzen Welt in den Freitagsdemonstrationen Fridays4Future für Klimaschutz einsetzen. Bei diesen Protesten sprechen zum ersten Mal diejenigen, die am meisten vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen sein werden, Kinder und Jugendliche. Das gibt ihrem Anliegen eine ganz andere Durchschlagskraft. Betroffene bewegen politisch immer mehr als Nichtbetroffene. Ein zweiter wichtiger Punkt unserer Arbeit z. B. Mit meereisportal.de ist, dass wir unser Wissen, unsere Daten und Erkenntnisse aufbereitet einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen. Gerade in der heutigen Situation, der immer häufiger eingesetzten „Fake News“ und dem damit verbundenen „Realitätsverlust“, ist es uns besonders wichtig, dieser Entwicklung mit echten Fakten etwas entgegenzusetzen. Um dies tun zu können, bedarf es aber gut ausgebildeter „Vermittler“ und das sind Medienschaffende. Je früher sie verstehen, was Wissenschaft leistet, wie Wissenschaftler arbeiten und wie sie ihr Wissen erhalten, umso eher werden sie dieses auch vermitteln können und wollen. Gerade im Dialog und der Auseinandersetzung mit den Studierenden der Freien Universität Berlin im Seminar von Tong-Jin Smith wird ein wichtiger Prozess in Gang gesetzt, von dem beide Seiten sehr viel für ihre jeweils eigene Arbeit lernen können.

Saskia Busler

Durch meereisportal.de habe ich gelernt, wie faszinierend das Forschungsgebiet Meereis ist und welchen Einfluss es auf das globale Klima hat. Meereis ist für mich nichts Abstraktes mehr, sondern ich weiß jetzt, welche Bedeutung es für mein eigenes Leben hat. Dadurch versuche ich auch in meinem Alltag persönlich mehr für den Klimaschutz zu tun.

Steve Küter

Ich bin Steve und gerade auf dem Weg in Richtung Selbständigkeit als Illustrator und Motion Designer für Film. Ein großer Schritt und Hilfe dabei ist für mich die Zusammenarbeit mit meereisportal.de! Sie ermöglicht mir, in meinen beruflichen Fähigkeiten zu wachsen, in einem tollen Team zu arbeiten, und gleichzeitig an einem entscheidenden Projekt für unser Weltklima mitwirken zu können.

Ani Vasileva, Polina Stancheva, Argyri Paschalidi

Die Zusammenarbeit mit meereisportal.de in diesem Semester war eine großartige Erfahrung für uns. Wir konnten unser persönliches Wissen zu Meereis und anderen generellen Umweltfragen erweitern und uns bei der kreativen Nutzung der Social-Media-Kanäle persönlich voll einbringen. Wir wollen künftig auch privat den Problemen durch zurückgehendes Meereis mehr Aufmerksamkeit widmen und uns über mögliche Schutzmaßnahmen informieren.

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Parastu Sherafatian, Shuangji Ni

„Meereis“ war etwas, das wir eher von beeindruckenden Bildern oder aus Dokumentationen kannten. Die intensive Arbeit für meereisportal.de eröffnet uns neue spannende Perspektiven und eine Annäherung an das Thema. Mittlerweile ist das Meereis für uns ein greifbarer Lebensraum geworden, der plötzlich auch Thema in Diskussionen über Klimaforschung mit unseren Freunden ist.

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Monja Gieschen

Durch das Praxisprojekt habe ich gelernt, wie wichtig die Polargebiete und die Meere für das globale Klimasystem sind. Dabei ist mir besonders bewusst geworden, wie wichtig es ist, Wissen kompakt und zielgruppengerecht zu vermitteln, damit komplexe Themen und Forschungsergebnisse für eine breite Masse verständlich werden.

Donia Hergli

Im Laufe unseres Projekts in Kooperation mit meereisportal.de ist mir insbesondere eine Sache aufgefallen: Das Meereis wartet sicher nicht darauf, dass wir unseren Bachelor fertig machen, bis es schmilzt. Wir müssen uns kümmern und es gibt Experten, die uns dabei helfen. Auf der Plattform meereisportal.de finden wir genau die Informationen und Menschen, die wir brauchen, um Wissenschaft und Aktivismus zusammenzubringen und es ist faszinierend zu sehen, wie viel Herzblut in Forschungsprojekten in den Polarregionen steckt.

Josefine Creutz

Die Zusammenarbeit mit meereisportal.de hat auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit für die Menge an verwandten Themen geschärft. Das bedeutet, dass ich jetzt viel besser verstehe, welche Bedeutung die Arktis und Antarktis für unseren Planeten haben und welche besondere Verantwortung jeder von uns für deren Erhalt trägt.

Julia Blaß, Elias Joswich

Der Klimawandel beschäftigt uns natürlich alle, aber wirklich konkrete Indikatoren waren uns weniger geläufig. Die Arbeit mit den Informationen von meereisportal.de und die zugehörige Recherche für den Twitter-Kanal hat unser alltägliches Leben wirklich beeinflusst. Nachrichten aus der Politik oder Wirtschaft prüfen wir jetzt viel bewusster auf mögliche Auswirkungen auf das Meereis und die Polarregionen. Wir nehmen polarbezogene Nachrichten mehr wahr und gehen bewusster mit ihnen um.

Timo Liebergesell

Um einen Social-Media-Kanal zu pflegen, steigt man tief in ein Thema ein, und das geht nicht spurlos an einem vorbei. Ob nun die Hitzewelle im letzten Sommer vor der eigenen Haustür oder Wetterphänomene auf der anderen Seite der Welt. Ich habe jetzt wirklich das Gefühl, den Gründen für diese Entwicklungen auf der Spur zu sein und dem Zugang zu objektiven Informationen. Daher lasse mich nicht mehr so hilflos von medialer Berichterstattung lenken, sondern ordne das ganz anders ein.

Joy Schult, Anna Menne

Eisfrei statt schulfrei. In den Polarregionen bedeutet dies das Nichtvorhandensein von Meereis. Was vielleicht eine witzige Vorstellung sein mag, ist eine verschwindend bittere Realität. Das ist uns nach dem Projekt mehr als bewusst geworden. Manchmal sind ein kleiner Eisbär und Pinguin ein guter Anfang – jedoch muss einiges mehr auf der Welt geschehen, um unser Klima zu retten. Wir finden meereisportal.de macht einen tollen Job!

Sophie Bußmann

Ich fand die Zusammenarbeit sehr interessant und habe viel darüber gelernt, wie wichtig es ist, die Wissenschaft für Nicht-Wissenschaftler greifbar und verständlich zu machen. Außerdem habe ich die Bedeutung und Vielseitigkeit der Meereis- und Polarforschung näher kennenlernen dürfen, welche mir davor noch nicht in diesem Maße bewusst waren.

Beteiligtes Helmholtz-Forschungszentrum: AWI;  Beteiligte Universität: Universität Bremen