Ziele von REKLIM

Wissenschaft war und ist immer noch ein wichtiger Motor für die Entwicklung der Zivilisation, aber auch Wegbereiter, um Lösungen für gesellschaftliche Fragen und Herausforderungen zu finden. Zu diesen gehört im 21. Jahrhundert in hohem Maße auch der von uns Menschen verursachte Klimawandel. In REKLIM erarbeiten wir Wissen, das als Grundlage für Entscheidungsprozesse genutzt werden kann. Den Klimawandel, seine Ursachen und seine Folgen um uns herum verstehen, Antworten entwickeln, um Handlungsoptionen aufzuzeigen – dies treibt den Forschungsverbund seit mehr als zehn Jahren an. Gemeinsam mit hochmotivierten Kolleginnen und Kollegen aus neun Helmholtz- Forschungszentren gestalten wir den Verbund in diesem Kontext thematisch weiter. Erfolgreiche Forschung für uns heißt: Verantwortung für die Zukunft zu tragen.

Ein langfristiges Ziel von REKLIM ist die Entwicklung von optimierten gekoppelten Erdsystem-Modellen auf einer regionalen Skala, in denen die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozean, Kryosphäre, Biosphäre, Landoberflächen und Böden berücksichtigt und in einer Beziehung zum menschlichen Handeln gesetzt werden. Diese Erdsystem-Modelle in Kombination mit entsprechenden Beobachtungen sowie Datenauswertungstechniken erlauben eine Einschätzung über regionale Klimaänderungen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Soweit wie möglich, sollen die das Klima beeinflussenden Ursachen, die von natürlichen regionalen Antriebskräften bis hin zu anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen reichen, den entsprechenden Veränderungen zugeordnet werden. Ein besonderes Ziel von REKLIM ist es daher, den Einfluss der unterschiedlichen Antriebskräfte (global, regional und lokal - natürlich oder vom Menschen verursacht) im Hinblick auf die klimatische Variabilität und klimatischen Auswirkungen zu entflechten. Im Einklang mit der Gesamtstrategie der Helmholtz-Gemeinschaft dient REKLIM einem doppelten Zweck: Der Weiterentwicklung hochaktueller wissenschaftlicher Fragestellungen auf regionaler Skala sowie der Zurverfügungstellung von aussagekräftigen Erkenntnissen für sozioökonomische und politische Entscheidungsprozesse. Im neuen Forschungsprogramm Changing Earth – Sustaining Our Future des Forschungsbereichs Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft, das am 01.01.2020 für sieben Jahre gestartet ist, nimmt REKLIM hier eine brückenbildende Funktion ein, um über die hier beschriebenen neuen Forschungsthemen hinweg Synergien zu erzeugen und thematisch orientiert, Forschungsexpertisen zu verknüpfen.

Zusammenfassend verfolgt REKLIM folgende Ziele:

  • Verbesserung des Prozessverständnisses durch regionale Beobachtungen und Modellierungen,
  • Die Entwicklung von verbesserten gekoppelten regionalen Klimamodellen durch den Einsatz bereits existierender Modelle auf leistungsstärkeren Rechnern (Auflösung) und durch das Einbringen von weiteren klima-relevanten Komponenten des regionalen Erdsystems,
  • Das Generieren von Datensätzen der jüngeren Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, in denen die Informationen zu regionalen Klimaveränderungen in bestimmten Schlüsselregionen einfließen,
  • Das Analysieren aktueller Klimaveränderungen und ihrer Wahrnehmung durch den Menschen im Hinblick auf Ursachen, regionaler und lokaler Auswirkungen, globaler Bedeutung und Perspektiven,
  • Das Bereitstellen von aktuellen Informationen für gesellschaftliche Entscheidungsträger hinsichtlich Klimaschutz und für Vermeidungs- und Anpassungsstrategien sowie für nationale wie internationale wissenschaftliche Gremien (z. B. IPCC),
  • Untersuchung kultureller, sozio-ökonomischer und politisch-institutioneller Faktoren, die für die Erarbeitung von Klimawissen und für die Umsetzung wirksamer Maßnahmen gegen den Klimawandel notwendig sind.