Kurzbiografien von REKLIM-Nachwuchswissenschaftlern und -Mitarbeitern

Auf diesem Seitenbereich bieten wir in ungefähr monatlicher Erscheinungsweise REKLIM-Nachwuchswissenschaftlern/innen und -Mitarbeiter/innen die Gelegenheit, sich im Rahmen einer Kurzbiografie vorzustellen.

Patrick Ludwig, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Patrick Ludwig schloss seine Promotion am Institut für Geophysik und Meteorologie an der Universität Köln zum Thema „Regionale Modellierung Europäischer Winterstürme“ im Jahr 2014 ab. Bei der anschließenden Anstellung im Rahmen des „SFB806 - Our way to Europe“ wurden die bisher gesammelten Erfahrungen im Bereich der regionalen Modellierung um den Aspekt der regionalen Paläoklimamodellierung erweitert. Der Fokus lag hier auf dem Zeitraum des Letzten Glazialen Maximums (LGM, vor ca. 21.000 Jahren) in Europa. In dieser Zeit erweist sich besonders die Verknüpfung unterschiedlicher Disziplinen (Meteorologie / Klimaforschung, Geographie, Geologie, Archäologie) für die Beantwortung paläoklimatischer Fragestellungen als äußerst wertvoll. Seit August 2017 ist Patrick Ludwig Teil der Arbeitsgruppe „Regionales Klima und Wettergefahren“ am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Schwerpunkt liegt hier weiterhin auf der regionalen (Paläoklima-) Modellierung und dem Verständnis extremer meteorologischer Ereignisse. „Das REKLIM-Thema 6 bietet vielfältige Möglichkeiten, diese beiden Schwerpunkte miteinander zu verknüpfen und durch den interdisziplinären Austausch neue Impulse für zukünftige Forschungsthemen zu erhalten“, beschreibt Patrick Ludwig den Mehrwert für seine Forschung durch REKLIM. (Juli 2020)   

Saeid Bagheri Dastgerdi (AWI/Uni Bremen)

Saeid Bagheri Dastgerdi ist als Doktorand an der Universität Bremen registriert und arbeitet in der Sektion „Dynamik des Paläoklimas“ am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. In seiner Doktorarbeit untersucht Saeid die gegenwärtigen und vergangenen Variationen des antarktischen Wasserkreislaufs und seiner Isotopenzusammensetzung. Diese Arbeit ist Teil des REKLIM-Projekts Iso-Ant. In diesem Projekt geht es darum, die Interpretation von Isotopenrekords aus antarktischen Eisbohrkernen zu verbessern. Dazu werden u.a. kontinuierliche Messungen von Isotopenänderungen im Wasserdampf an der Neumayer-III Station in der Antarktis sowie Isotopen-Simulationen für gegenwärtige und vergangene Klimazustände durchgeführt. „Als ich über die Ziele von REKLIM gelesen habe, war ich überzeugt, dass es das richtige Programm für mich ist“ sagt Saeid. „Insbesondere die Beratung von Entscheidungsträgern durch die REKLIM-Wissenschaftler finde ich einen sehr wichtigen Aspekt von REKLIM.“ Saeid hat ein Master-Studium in Umweltphysik an der Universität Bremen absolviert. In seiner Masterarbeit, welche er im Jahr 2017 fertig stellte, analysierte er das Klima der letzten Warmzeit („Letztes Interglazial“) mit Hilfe des AWI-Klimamodells (AWI-CM) und verglich es mit dem heutigen Klimazustand. Saeid wuchs in der iranischen Hauptstadt Teheran auf, wo er im Jahr 2009 seinen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen an der iranischen Universität für Wissenschaft und Technologie (IUST) erhielt. Nach seinem Studium arbeitete er eine Zeit lang als Projektmanager bei Sepehr Electric.

Philipp Franke (IEK-8/Forschungszentrum Jülich und Rheinisches Institut für Umweltforschung, Universität Köln)

Philipp Franke studierte Meteorologie an der Universität Köln. In seiner Bachelorarbeit untersuchte er den Kanalisierungseffekt in Gebirgstälern in Abhängigkeit der Modellauflösung. In der Masterarbeit wurde das spätere Promotionsthema durch eine quantitativen Abschätzung von Vulkanascheemissionen vorbereitet. Seine Promotion schloss Philipp Franke Ende 2017 ab. Schwerpunkt seiner Arbeit war die Entwicklung eines Systems zur stochastische Analyse von Vulkanascheemissionen. Hierbei lag der Fokus auf Ensemble-basierten Datenassimilationsmethoden zur Abschätzung von Vorhersagefehlern. Hierfür erweiterte er das Chemie-Transport-Modell EURAD-IM (EURopean Air pollution Dispersion – Inverse Model) zu einem Ensemblesystem. In dieser Zeit sammelte er unter anderem Erfahrung im Umgang mit Hochleistungsrechnern sowie der parallelen Programmierung auf diesen. Nach seiner Promotion ist Philipp Franke im Rahmen seines Post-Docs am Forschungszentrum Jülich sowie dem Rheinischen Institut für Umweltforschung vor allem mit der Verursachergruppen-spezifischen Optimierung von nationalen Emissionsinventaren mittels vier-dimensionaler variationeller Datenassimilation beschäftigt. Zusätzlich entwickelt er die stochastische Analyseversion des EURAD-IM weiter für eine Anwendung auf Waldbrände und Mineralstaub-Emissionsereignisse. (Februar 2018)
Anne Caroline Lange, Institut für Energie und Klimaforschung – Troposphäre (IEK-8), Forschungszentrum Jülich und Rheinisches Institut für Umweltforschung an der Universität zu Köln

Anne Caroline Lange studierte zwischen 2008 und 2013 Meteorologie an der Universität zu Köln und befasste sich im Rahmen Ihrer Abschlussarbeiten (B. Sc. Geophysik und Meteorologie und M. Sc. Physik der Erde und Atmosphäre) mit Evaluation und Analyse von Vulkanasche-Ausbreitungssimulationen. Darauf aufbauend promovierte sie im Fach Meteorologie in der Arbeitsgruppe „regionale und inverse Modellierung“ am Institut für Energie und Klimaforschung – Troposphäre (IEK-8) des Forschungszentrums Jülich und am Rheinischen Institut für Umweltforschung an der Universität zu Köln. Die Dissertation schloss sie Anfang des Jahres 2018 ab. Ihre dadurch gewonnene Expertise umfasst die Datenassimilation von Aerosolen und atmosphärenchemischen Komponenten mit dem Schwerpunkt der Verwendung von Fernerkundungsdaten. Dafür entwickelt sie verschiedene Beobachtungsoperatoren für das Chemie-Transport-Modell EURAD-IM (EURopean Air pollution Dispersion – Inverse Model). Des Weiteren beschäftigt sie sich insbesondere mit der Auswertung der Beobachtbarkeit von Luftschadstoffen mithilfe von Ensembleanalysen. Auslandserfahrung sammelte sie unter anderem während eines Forschungsbesuchs am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage in Reading (ECMWF, Großbritannien) und als Gastwissenschaftlerin am Norwegischen Institut für Luftforschung in Kjeller (NILU, Norwegen). Als Postdoc am IEK-8 im Forschungszentrum Jülich wird sie vorwiegend an der Entwicklung der verursachergruppenspezifischen Optimierung von anthropogenen Emissionen involviert sein und sich dabei unter Anderem auf die adäquate Nutzung verschiedener Beobachtungssysteme – auch hinsichtlich neuer Satellitenmissionen (z. B. EarthCARE) – konzentrieren. (Februar 2018)
Svetlana Losa, Alfred-Wegener-Institut (AWI) Svetlana Losa erhielt 1998 ihren Doktor in Physik und MathematiK an der Russischen Hydrometeorologischen Staatsuniversität (Fachbereich Ozeanographie). Danach arbeitete sie an gekoppelter physikalischen-biogeochemischen Ozeanmodellierung und Datenassimilierung in St. Petersburg (Russland) beim P.P. Shirshov Institut für Ozeanologie, in Bremerhaven am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI, Deutschland) und  an der Dalhousie Universität (Fachbereich Ozeanographie, Kanada). Im Jahr 2004 nahm sie ihre Tätigkeit am AWI-Fachbereich Klima auf, um an der Synergie von Beobachtungen und Modellierung im Rahmen von verschiedenen EU- (DIADEM, MERSEA, MyOcean) und nationalen Projekten (DeMarine Environment) zu forschen. Ihr Fokus lag dabei auf der Entwicklung von Datenassimilierung-Vorhersagesystemen für operationelle Anwendungen. Seit 2015 ist Svetlana Mitglied in der AWI-PHYTOOPTICS-Gruppe, die von Astrid Bracher geleitet wird, und arbeitet an der gekoppelten Ozean-biogeochemischen Modellierung als Unterstützung von Auswerteverfahren aus Satellitendaten zur Bestimmung der Phytoplankton-Diversität infolge der starken Klimaveränderungen in den Polarregionen.
(November 2017)
Evan J. Gowan, Alfred-Wegener-Institut (AWI) Evan J. Gowan interessierte sich schon seit jeher für das Laurentidische Eisschild: zum ersten Mal als er sich fragte, wo das Sediment des Gletschersees herkommt, auf dem seine Heimatstadt in Manitoba, Kanada erbaut worden ist, und warum der See heute nicht mehr da ist. In seinem PhD-Projekt an der Australian National University, konnte er die Entwicklung dieses Sees durch eine Rekonstruktion des westlichen Laurentidischen Eisschildes gründlich untersuchen. Nachdem er seine Doktorarbeit im Jahr 2014 beendet hatte, begann er sich, während eines Post-Doc-Aufenthaltes an der Universität von Stockholm in Schweden, die numerische Eisschildmodellierung anzueignen. Hier widmete er sich insbesondere der Frage, wie die basalen Bedingungen die Dynamik von Eisschilden beeinflussen. Die Stelle im REKLIM-Verbund am Alfred-Wegener-Institut ermöglicht es ihm nun, dieses Interesse weiter zu verfolgen, mit seinem frühen Interesse für das Laurentidische Eisschild zu verbinden und damit mögliche Instabilitäten heutiger Eisschilde im Klimawandel abzuleiten.
Svenja Bierstedt, Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) Svenja Bierstedt hat an der Freien Universität Berlin Meteorologie studiert. In ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie den Zusammenhang zwischen Windfeldern und Zyklonen und in ihrer Masterarbeit Klimawandelszenarien und den Einfluss atmosphärischer Muster auf Extreme über der Iberischen Halbinsel im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten. In ihrer Promotion ging es um dekadische bis hundertjährige Schwankungen des täglichen Windes über Nordeuropa und deren Anwendungen auf wandernde Küstendünen im Ostseeraum. Die mit dem Partnerstädtepreis der Gesellschaft Harmonie ausgezeichnete Dissertation verfasste sie von 2012 bis 2015 am Helmholtz-Zentrum Geesthacht in der Abteilung “Einflüsse und Auswirkungen auf Küstengebiete” und schloss diese im Dezember 2015 ab. Seit Januar 2016 arbeitet sie als Post-Doc weiterhin am Helmholtz-Zentrum Geesthacht.
Annika Vogel (IEK-8/Troposphäre, FZJ und Rheinisches Institiut für Umweltforschung, Uni Köln)
Annika Vogel hat an der Universität zu Köln zunächst Geophysik und Meteorologie (B.Sc.) und später Physik der Erde und Atmophäre (M.Sc.) jeweils mit dem Schwerpunkt Meteorologie studiert. Zeitgleich war sie als studentische Hilfskraft im Bereich der chemischen Datenassimilation am Rheinischen Institut für Umweltforschung (RIU) tätig. Der Fokus ihrer Arbeit lag dabei auf der Modellierung räumlicher Korrelationen im Assimilationsalgorithmus des regionalen Chemie-Transport-Modell EURAD-IM. Zudem beschäftigte sie sich mit hochauflösenden Fernerkundungsdaten des GLORIA-Instruments, um die chemische Zusammensetzung der oberen Troposphäre und unteren Stratosphäre in den Extratropen zu analysieren.
Seit Oktober 2016 ist Annika Vogel Doktorandin am Institut für Energie- und Klimaforschung 8 (Troposphäre) am Forschungszentrum Jülich. Ziel ihrer Promotion mit dem Thema “Predictability of atmospheric reactive gas composition by probabilistic chemistry transport modeling” ist die Abschätzung von Unsicherheiten atmosphären-chemischer Vorhersagen des EURAD-IM mittels stochastischer Modellierung.
(Dezember 2016)

Ha Ho-Hagemann (HZG)
Ha Ho-Hagemann studierte Meteorologie in dem Programm für begabte Studenten an der Hanoi National University in Vietnam, wo sie im Jahr 2008 promovierte. Nach der Promotion war sie Dozent und Forscher an der Hanoi University of Sciences. Seit August 2010 ist sie als Postdoc am Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Dort arbeitet sie im Bereich der regionalen Atmosphäre-Ozean-Meereis-Kopplung für das REKLIM Thema 1. Die Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphäre ist ein wesentlicher Aspekt im Klimasystem, wird aber oft in regionalen Modellen nicht berücksichtigt, da viele Ozean-und Atmosphäremodelle unabhängig voneinander angewendet werden. Gekoppelte Atmosphäre-Ozean-Modellen ermöglichen die Berücksichtigung der Wechselwirkungen z.B. durch den Austausch von Wärme, Feuchte und Impuls an der Meeresoberfläche. Ha wendet erfolgreich die von ihr erstellten, gekoppelten Modellsysteme COSTRICE und CCLM/NEMO-Nordic auf den Nord- und Ostseebereich an. Zur Zeit untersucht sie den Mehrwert der Atmosphäre-Ozean-Kopplung dieser Modelle speziell bezüglich der Entstehung von Extremereignissen über Mitteleuropa mit Blick auf die Nutzung für Klimaänderungsszenarien über Europa.
(September 2016)

Anja Sommerfeld, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung, Potsdam
Anja Sommerfeld hat an der Freien Universität Berlin Meteorologie studiert und das Studium im Mai 2012 mit dem Master of Science abgeschlossen. Im  Juni 2012 nahm sie am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam in der Sektion Atmosphärische Zirkulation die Arbeit an ihrer Dissertation auf, welche im Rahmen von REKLIM – Thema 1 – angefertigt wurde und eine Kooperation mit der Université du Québec à Montréal, Montreal in Kanada (UQAM) darstellt. Die Arbeit befasst sich mit der Quantifizierung der internen Variabilität (IV) in dem regionalen Atmosphärenmodell (RCM) HIRHAM5 in der Arktis. Die IV wird mit Hilfe von Ensemble-simulationen analysiert, wobei sich die einzelnen Ensemble-mitglieder in ihren Anfangsbedingungen unterscheiden. Die IV wird durch die Spannweite (Varianz) zwischen den einzelnen Ensemblemitgliedern beschrieben, die aufgrund der verschiedenen Anfangsbedingungen unterschiedliche Lösungen simulieren. Die Untersuchung der IV und ihrer Generierung durch verschiedene dynamische und diabatische Beiträge erfolgte mit einer diagnostischen Budgetstudie für die potentielle Temperatur. Die Studie zeigt eine starke Abhängigkeit der IV von der synoptischen Aktivität. Das äußert sich in den zeitlichen Schwankungen der IV auf der synoptischen Zeitskala und durch die baroklinen Terme der Budgetstudie, welche die Hauptbeiträge zur Produktion und Reduktion der IV sind. Aufgrund des arktischen Polarwirbels können Störungen länger im Modellgebiet verweilen und sich verstärken, so dass die IV größer ist als in mittleren Breiten, wo der zonale Grundstrom Störungen schneller aus dem Gebiet heraus transportiert. Des Weiteren wurde in Zusammenarbeit mit UQAM ein Modellvergleich für die IV mit einem weiteren RCM über demselben arktischen Modellgebiet durchgeführt. Das zeitliche und räumliche Verhalten der IV beider RCMs und deren dynamische und diabatische Beiträge sind sehr ähnlich. Daher ist die IV ein natürliches Phänomen, hervorgerufen durch das nicht-lineare und chaotische Verhalten der Atmosphäre und hängt nicht von den physikalischen Parametrisierungen des Modells ab. Nach der Promotion ist Anja Sommerfeld weiter als Postdoc am AWI und für REKLIM tätig und erweitert in Zusammenarbeit mit UQAM die Untersuchung der IV und die Budgetstudie auf die kinetische Energie.
(Dezember 2015)

Hannes Konrad, GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ)
Hannes Konrad hat an der Universität zu Köln und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Physik studiert, zuletzt mit dem Schwerpunkt Umweltphysik. In seiner Diplomarbeit untersuchte er die Altersstruktur eines alpinen Gletschers auf der Basis von numerischen Simulationen, Bodenradarmessungen und Daten aus Eisbohrkernen. Sein Promotionsstudium zum Thema „Rückwirkungen von Meeresspiegel und fester Erde auf die Dynamik von Eisschilden“ führte er von 2011 bis 2015 am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam in der Sektion für Erdsystemmodellierung, sowie am Alfred-Wegener-Institut im Fachbereich Klimawissenschaften durch. Dabei trug er auch zu satellitenbasierten Schätzungen der Massenbilanz des antarktischen Eisschildes bei. Seine Promotion am Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität Berlin schloss er im Juni 2015 ab. Seit Oktober 2015 ist er PostDoc an der School of Earth and Environment der University of Leeds, Großbritannien.
„REKLIM hat einen großartigen Rahmen für den regelmäßigen Kontakt mit den Kollegen geboten, der für die Verknüpfung der Expertise in Sachen Eismodellierung einerseits und Erdmodellierung andererseits unerlässlich war. Außerdem hat REKLIM mir (und natürlich vielen anderen) stets einen Blick über den Tellerrand der eigenen Forschung ermöglicht.“ (Dezember 2015)

Xu Zhou (Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung, Potsdam)
Xu Zhou  hat Physik an der Hebei-Universität in Baoding und Geophysik am Institut für Geologie und Geophysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking studiert. Im Masterstudium entstand das Interesse für die Physik der Atmosphäre, hier mit Fokus auf Massendichtesimulationen der mittleren bis oberen Atmosphäre. 2011 begann Xu Zhou seine Doktorarbeit am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam in der Sektion Atmoshärische Zirkulation. Die in REKLIM Topic 1 „Gekoppelte regionale Klimamodelle“ angesiedelte Arbeit beschäftigte sich mit der Kopplung zwischen Landoberfläche, Boden und Atmosphäre. Dabei wurde das regionale Klimamodell HIRHAM5 weiterentwickelt, in dem das Boden und Landoberflächenmodell CLM4 an HIRHAM5 gekoppelt wurde. Xu Zhou evaluierte in seiner Doktorarbeit das weiterentwickelte Model HIRHAM5-CLM4 mit einem Schwerpunkt auf Wechselwirkungen zwischen Boden, Landoberfläche und Atmosphäre und den damit verbundenen physikalischen Prozessen.
Zoi Paschalidi, Rheinisches Institut für Umwelt-
forschung, Universität zu Köln

Zoi Paschalidi studierte angewandte Mathematik und Physik an der Nationalen Technischen Universität Athen, Griechenland. Im November 2011 begann sie ihre Promotion in Meteorologie in der chemischen Datenassimilationsgruppe von PD Dr. Hendrik Elbern am Rheinischen Institut für Umweltforschung. Ihr wissenschaftliches Aufgabenfeld lag im Rahmen des REKLIM-Themenbereichs 5: Atmosphärische  Zusammensetzung und Klima: Wechselwirkungen von globalen zu regionalen Skalen (ehemals Themenbenbereich 9). Hier untersuchte sie mit dem regionalen Chemie-Transport-Modell EURAD-IM  Schätzung anthropogener Emissionen über Städten, vor allem innerhalb der planetaren Grenzschicht, mittels 4-dimensionaler, variationeller Datenassimilation. Im vergangenen Oktober verteidigte Zoi Paschalidi erfolgreich ihre Dissertation über ‚Inverse Modelling for the tropospheric chemical state estimation by 4-dimensional variational data assimilation from routinely and campaign platforms‘.
Ulrike Böttjer (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, AWI)
Ulrike Böttjer hat eine Ausbildung zur biologisch-technischen Assistentin absolviert und arbeitet seit 2007 in der Sektion Marine Geologie des Alfred-Wegener-Institutes in der Arbeitsgruppe von Dr. Andrea Abelmann. Sie hat sich mit der Entwicklung neuer Extrahierungsmethoden von kieseligen Mikroorganismen und ihrer Etablierung als Routinemethodik für isotopische Analysen befasst. Seit 2011 arbeitet sie im REKLIM - Projekt und beschäftigt sich hier mit der Aufbereitung und Messung von kieseligen Mikroorgansimen aus Sedimenten des Südozeans und des Nordpazifiks.
„Das Besondere an REKLIM ist für mich, dass es eine Plattform bietet, neue Methoden zu entwickeln und anzuwenden“ (Oktober 2015)
Edith Maier (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, AWI)
Edith Maier hat an der Universität Erlangen Geologie und
Paläontologie studiert. In ihrer Diplomarbeit hat sie sich erstmals mit Isotopengeochemie (Karbonatisotopie) beschäftigt. Im März 2010 begann Edith Maier ihre Doktorarbeit am AWI in der Arbeitsgruppe von Dr. Andrea Abelmann, in der sie sich mit Silikatisotopie (O, Si) beschäftigt hat. Nach der Mitarbeit an der Implementierung eines Instruments zur kombinierten Sauerstoff- und Siliziumisotopenanalyse an biogenem Opal (z.B. Kieselalgen) hat Edith Maier diese Methode angewandt, um Oberflächenwasserparameter (u.a. Salzgehalt, Nährstoffnutzung) im polaren Nordpazifik zu rekonstruieren. Damit konnten Aussagen über deglaziale Änderungen in der biologischen Pumpe und im CO2-Austausch zwischen Oberflächenwasser und Atmosphäre getroffen werden. Seit September 2014 arbeitet Edith Maier als PostDoc am AWI und beschäftigt sich dort mit der Proxy-Weiterentwicklung sowie der Rekonstruktion von Oberflächenwasserstrukturen und Änderungen in der Nährstoffnutzung des Südpazifiks, sowie Schmelzwasserereignissen aus der Antarktis.
„REKLIM bietet die Möglichkeit interdisziplinärer Forschung. Dabei liefert besonders die Verknüpfung von Proxydaten und Klimamodellen einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis vergangener und zukünftig zu erwartender Klimavariabilitäten.“ (Oktober 2015)
Stephan Thober (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, UFZ )
Stephan Thober hat an der Universität Greifswald Mathematik mit dem Schwerpunkt Stochastik studiert. Nach seiner Diplomarbeit begann er im Januar 2011 als Doktorand am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung innerhalb des WESS-Projektes (www.wess.info) in der Arbeitsgruppe von Dr. Luis Samaniego und befasste sich dort zunächst mit der Auswertung und dem statistischen Herunterskalieren von Klimamodelldaten für die hydrologische Modellierung. Die dabei entwickelten Methoden konnte Stephan Thober dann im Rahmen des REKLIM-Projektes in Topic 6 „Modellierung und Verständnis extremer meteorologischer Ereignisse“ anwenden, um die Vorhersagegüte von saisonalen meteorologischen Prognosen in Bezug auf landwirtschaftliche Dürren zu untersuchen.
„Das Besondere an REKLIM ist für mich, dass es eine Plattform bietet, Ideen über Zentrengrenzen und Disziplinen hinweg auszutauschen.“ (Juni 2015)
Insa Lohse, Institut für Energie- und Klimaforschung: Troposphäre, Forschungszentrum Jülich (FZJ)

Insa Lohse hat an der Leibniz Universität Hannover Meteo-rologie (B.Sc. / M.Sc.) studiert. In ihrer Masterarbeit hat sie in Kooperation mit dem National Institute of Water and Atmospheric Research in Neuseeland Unterschiede der UV-Bestrahlungsstärken zwischen der Nord- und Südhemisphäre untersucht.
Seit April 2012 ist Insa Lohse als Promotionsstudentin am FZJ in der Arbeitsgruppe Strahlung und Photolyse tätig. Dort befasst sie sich mit der Messung und der Modellierung spektraler aktinischer Flussdichten und Photolysefrequenzen in der atmosphärischen Grenzschicht und der freien Troposphäre. Im Rahmen verschiedener internationaler Kampagnen führte sie Messungen auf dem Zeppelin NT und dem Forschungsflugzeug HALO über Europa und dem Atlantik, sowie  bodengebunden an der JOYCE Station in Jülich durch. Ihre Daten werden unter anderem zur Evaluierung regionaler und globaler Chemietransportmodelle genutzt.
„REKLIM bietet eine hervorragende wissenschaftliche Infrastruktur für experimentelle Studien und die Möglichkeit, mit diesen Beobachtungsdaten im interdisziplinären Austausch ein besseres Verständnis des komplexen Klimasystems zu erlangen.“
(Mai 2015)
Fabian Eder (Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung IMK-IFU, Karlsruher Institut für Technologie KIT) Fabian Eder hat an der Universität Bayreuth Geoökologie – Umweltnaturwissenschaften (B.Sc / M.Sc.) mit dem Schwerpunkt Ökosystemanalyse studiert. Im Rahmen seiner Masterarbeit in der Abteilung Mikrometeorologie unter Betreuung von Prof. Dr. Thomas Foken untersuchte er die Eigenschaften kohärenter Strukturen und die damit verbundenen Kopplungszustände an einer Waldkante.
Seit Februar 2012 arbeitet Fabian Eder in der Helmholtz-Nachwuchsforschergruppe TABLe von Dr. Matthias Mauder am IMK-IFU in Garmisch-Partenkirchen. Dort befasst er sich mit den Skalen des konvektiven Transports über heterogenem Gelände. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf großskaligen kohärenten Strukturen, die mit der Eddy-Kovarianz-Methode nicht erfasst werden können und deshalb als ein Hauptgrund für das Energiebilanzschließungsproblem angesehen werden. Um diese Frage zu beantworten, analysiert Fabian neben (mikro-)meteorologischen Turmmessungen auch Doppler-Lidar- und Flugzeugmessungen.
„Das besondere an REKLIM ist dessen Interdisziplinarität. Es ist ein Netzwerk, in dem die verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen der regionalen Klimaforschung zusammen kommen und Ideen austauschen.“
(April 2015)

Katharina Klehmet, Institut für Küstenforschung, Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG)
Katharina Klehmet hat an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn Geographie studiert und sich in den Bereichen Klimatologie und Geophysik spezialisiert. Nach ihrer Diplomarbeit am Max-Planck Institut für Meteorologie in Hamburg begann sie im Februar 2010 ihre Dissertation am Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Im Rahmen des REKLIM-Projektes in Topic 3 “Regionale Klimaänderungen in der Arktis” befasste sie sich mit der Rekonstruktion gegenwärtiger und vergangener Klimabedingungen in Sibirien unter Verwendung des regionalen Klimamodels COSMO-CLM. Besonderer Fokus lag dabei in der Betrachtung von Schneecharakteristika in Sibirien und deren Veränderungen und Variabilität während der letzten Dekaden. Seit Januar 2014 ist Katharina als Postdoc in der Arbeitsgruppe Regionale Atmosphärenmodellierung tätig und beschäftigt sich nun u.a. mit der Untersuchung der zeitlichen Konsistenz von Reanalysedaten in Sibirien und deren Einfluss auf das dynamische Downscaling.
„Das besondere an REKLIM ist für mich das Ziel, die Kompetenzen der einzelnen Forschungszentren der Helmholtz Gemeinschaft zu bündeln, um gemeinsam die verschiedensten Aspekte regionaler Klimaänderungen zu untersuchen“
(März 2015)

Katrin Kohnert, Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ)
Katrin Kohnert studierte Geoökologie (B.Sc.) und Global Change Ecology (M.Sc.) an der Universität Bayreuth. Nach einem Auslandssemester an der University of Iceland in Reykjavik schrieb sie ihre Masterarbeit am IMK-IFU unter Betreuung von Matthias Mauder und Thomas Foken zum Thema „Bestimmung der Grenzschichthöhe mit Ceilometer-Messungen und ihr Einfluss auf den großskaligen konvektiven Energie-austausch.
Seit Mai 2013 ist Katrin Kohnert am GFZ als Promotionsstudentin in der Helmholtz-Nachwuchsforschergruppe TEAM von Torsten Sachs tätig. Sie beschäftigt sich mit Methanemissionen aus arktischen Permafrostgebieten. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Mackenzie Delta, Kanada. Mit Flussdaten aus den AIRMETH-Flugkampagnen, die 2012 und 2013 zusammen mit dem AWI Bremerhaven durchgeführt wurden, untersucht sie die räumliche Variabilität in den Methanflüssen und deren Treiber auf regionaler Skala.
„REKLIM bietet mir eine gute Plattform, mich über Herangehensweisen bei regionalen Fragestellungen innerhalb und außerhalb meines Forschungsgebiets auszutauschen. Außerdem mag ich an REKLIM, dass die thematische Vielfalt das Interesse der Öffentlichkeit wecken kann, wie sich auf der internationalen REKLIM-Konferenz 2014 in Berlin gezeigt hat.“
(März 2015)

Sebastian Goeller, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
Sebastian Goeller hat an der Humboldt Universität zu Berlin Physik mit den Schwerpunkten Computational Physics und Statistische Physik / Nichtlineare Dynamik studiert und in seiner Diplomarbeit Strategien der Nahrungssuche sowie das Schwarmverhalten von Tieren modelliert. Nach seinem Studium hat er als Softwareentwickler im Bereich Mobilfunk gearbeitet, bis er im Juni 2010 im Rahmen des REKLIM-Projektes seine Promotion am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung, in Bremerhaven begann. In der Sektion Glaziologie des Fachbereichs Geowissenschaften erforschte er dabei Seen und Wasserflüsse unter dem Antarktischen Eisschild mit einem besonderen Fokus auf die numerische Modellierung von Wechselwirkungen zwischen subglazialer Hydrologie und Eisdynamik. Seit Januar 2014 arbeitet Sebastian als PostDoc im Fachbereich Klimawissenschaften und beschäftigt sich mit der Kopplung von Meereis-Ozean- und Inlandeis-Schelfeis-Modellen in der Region des südpolaren Weddellmeeres.
“REKLIM bietet die besondere Möglichkeit, die verschieden Blickwinkel der Forschungszentren der Helmholtz Gemeinschaft auf regionale Klimaänderungen sinnvoll zu vernetzen und damit einen tieferen Einblick in das komplexe Klimasystem der Erde zu gewinnen.“
(Januar 2015)
Daniel Klaus (Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung)
Daniel Klaus ist ein an der Universität Potsdam ausgebildeter Diplom-Physiker, der seit April 2010 am AWI-Potsdam an seiner dem REKLIM Thema 1 zugehörigen Dissertation arbeitete. Auf der Grundlage von Reanalysedaten sowie boden- und satellitengestützten Beobachtungen konnte die arktische Wolkenparametrisierung im regionalen Atmosphärenmodell HIRHAM5 validiert und verbessert werden. Dabei zeigten sich sowohl die enorme Wichtigkeit einer realistischen Simulation der Wolkenbedeckung, Wolkenstockwerke und Wasserphase der Wolkenpartikel als auch die Schlüsselrolle von Wolken für die Oberflächenenergiebilanz in der Arktis. Auch nach Abschluss seiner Promotion im Juni 2014 blieb Daniel Klaus dem AWI-Potsdam verbunden und ist seitdem als Postdoc tätig, wobei auch die Zusammenarbeit mit dem Goddard Space Flight Center der NASA weiterentwickelt wird.
„REKLIM ermöglicht den interdisziplinären Austausch und beleuchtet das Klimasystem aus verschiedenen Blickwinkeln. Dennoch ist die auf Beobachtungsdaten basierte Verbesserung von physikalischen Parametrisierungen in Klimamodellen Grundvoraussetzung für glaubwürdige Klimaprojektionen.“ (Oktober 2014)

Celia Martin-Puertas, Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) Celia Martin Puertas hat an der Universität von Càdiz (Spanien) ein Bachelorstudium in Meereswissenschaften absolviert, worauf ein meeresgeologisches Masterstudium folgte, das sie im Jahr 2004 abschloss. Bis Juli 2008 promovierte sie über die Anwendung von Multiproxy-Analysen von Seesedimenten mit dem Ziel, die Umwelt- und Klimabedingungen während des späten Holozäns zu rekonstruieren. Im Anschluss an ihre Dorktorarbeit nahm sie eine von der Alexander von Humboldt Stiftung geförderten Postdoc-Stelle am Deutschen GeoforschungsZentrum in Potsdam an. Ihre Arbeit dort fokussiert sich auf eine detaillierte Rekonstruktion der Klimaentwicklung im Holozän in einer jahreszeitlichen Auflösung. Hierbei werden Jahresschichtungen von Seesedimenten (Warven) genutzt, um die natürliche klimatische Variabilität in Zentraleuropa und die Rolle des Strahlungsantriebes zu ermitteln.
Seit 2012 arbeitet Celia als PostDoc im REKLIM-Verbund am GFZ auf dem Gebiet der Warvenchronologie und Paläoklimatologie. Schwerpunkt ihrer Arbeiten ist hier die Rekonstruktion vergangener Klimaänderungen unter dem Aspekt von klimatisch, ökologisch und vom Menschen induzierten Änderungen.
„Durch REKLIM ergibt sich die Möglichkeit, Proxy-Daten und Klimamodellierung zu kombinieren. Dies trägt zum besseren Verständnis der Mechanismen, Prozesse und regionalen Klimamuster bei, welche die abrupten Klimaänderungen am Übergang von Warm- zu Kaltzeiten intensivieren.
REKLIM eröffnet mir die Möglichkeit zu innovativer Forschung und zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit Kollegen/innen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen.“
(Juli 2014)
Corinna de Guttry, Helmholtz Zentrum Geesthacht Corinna de Guttry ist Doktorandin in der Abteilung Sozioökonomie des Küstenraumes am Helmholtz Zentrum Geesthacht. Nach einem naturwissenschaftlichen Bachelorstudium an der Universität in Pisa (Italien) schloss Corinna de Guttry ihren Master in Water and Coastal Management im Rahmen des Erasmus Mundus Programms an den Universitäten Plymouth (UK) und Cadiz (Spanien) ab. Sie erkannte früh, dass sozialwissenschaftliche Forschung nicht aus der Vermittlung von “Wissenschaftlichen Erkenntnissen” an die Öffentlichkeit besteht. Geistes- und Sozialwissenschaften leisten vielmehr wichtige Beiträge zum Verständnis der Gesellschaft/Umwelt-Interaktion und liefern entsprechende Einsichten, diese zu managen.
Derzeit arbeitet Corinna im Rahmen der REKLIM-Initiative (Regionale Klimaänderungen) im Topic 10 über die Klimawahrnehmung von MigrantInnen im Bestimmungsland. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss unterschiedlicher Faktoren, wie den kulturellen Hintergrund, zeitliche, geographische und soziale Distanzen, auf das Klimaproblem zu untersuchen. In Corinnas Arbeit kommen Methoden der qualitativen Sozialforschung sowie theoretische Ansätze der Umweltpsychologie zur Anwendung. Obwohl MigrantInnen fast 15% der hiesigen Bevölkerung ausmachen, werden sie in der sozialwissenschaftlichen Klimaforschung weitgehend ignoriert. Zur Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen sollte dieser Teil unserer Gesellschaft jedoch nicht länger ungehört bleiben, vielmehr ließe sich die Chance nutzen, unterschiedliche Weltsichten und Lebensweltkonstruktionen vergleichend zu reflektieren.
“Dass ich selbst Migrantin bin, hatte sicherlich einen Einfluss auf die Entscheidung für mein Arbeitsthema und die Mitarbeit in REKLIM, dessen Stärke darin liegt, dass ganz unterschiedliche Wissenschaftskulturen zusammengeführt werden und Raum geschaffen wird, sich zu treffen und Ideen auszutauschen. REKLIM kann helfen, auf den Klimawandel aus verschiedenen Perspektiven zu schauen und diese produktiv zu verknüpfen.” (Mai 2014)
Matthias Zahn, Helmholtz Zentrum Geesthacht Matthias Zahn hat Umweltwissenschaften mit Schwerpunkt „Naturwissenschaften und Informatik“ an der Universität Lüneburg studiert und das Studium 2005 mit seiner Diplomarbeit über „Schad- und Nährstofftransporte in der südlichen Nordsee“ abgeschlossen. Im Anschluss arbeitete er von 2005 bis 2009 im Rahmen seiner Promotion an der Universität Hamburg und erforschte die Veränderlichkeit sogenannter Polar Lows, schwerer kleinskaliger Stürme in den maritimen Polargebieten, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Es folgte von 2010 bis 2013 ein Aufenthalt an der University of Reading in England, währenddessen er seine Forschung auf Klimaänderungen im tropischen Wasserkreislauf konzentrierte.
Seit Februar 2013 ist Matthias zurück in Deutschland und arbeitet als Teil der Exzellenzinitiative (CliSAP-2) im Bereich der Themenkoordination Stürme am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Dabei entwickelt er einen Computeralgorithmus, um in hoch-aufgelösten globalen Simulationen der Atmosphäre Stürme in verschiedenen Regionen der Welt automatisch zu detektieren und ihre Veränderlichkeit im Laufe der Zeit zu untersuchen.
„Der Ansatz in REKLIM, globale Klimasimulationen für Zuordnungs- und Auswirkungsstudien von Klimavariabilität und Klimaänderungen auf regionaler Skala zu nutzen, ist für mich eine exzellente Gelegenheit, meine bisher regional beschränkten Studien zu Stürmen auf die gesamte maritime Atmosphäre auszuweiten.“
(März 2014)
Rémi Thiéblemont, GEOMAR
Nachdem Rémi Thiéblemont seinen Master in Atmosphären- und Weltraum-Plasma Physik an der Universität Orléans in Frankreich abgeschlossen hatte, begann er sich mit der Dynamik und Chemie der mittleren Atmosphäre im LPC2E-CNRS in Orléans zu beschäftigen. Er schloss 2012 seine Doktorarbeit über stratosphärische Dynamik und Isentropentransport mit der Kombination aus Modellierungsarbeiten sowie Satelliten- und Ballonmessungen ab. Seit April 2013 ist Rémi Post-Doc am GEOMAR in Kiel und beschäftigt sich mit dem solaren Einfluss auf die Atmosphärendynamik und -chemie sowie die Wechselwirkung mit dem Ozean innerhalb des REKLIM Themas 5 "Klima-Chemie Wechselwirkungen". "Ich sehe die REKLIM Initiative als eine große Chance, um interdisziplinäres Wissen zusammenzubringen und so zu einem besseren Verständnis regionaler Klimaänderungen und ihrer zukünftigen Entwicklung zu gelangen." (Februar 2014)
Alexey Vlasov, Karlsruher Institut für Technologie
Alexey Vlasov hat Meteorologie an der Russischen Universität für Hydrometeorologie in St. Petersburg studiert. In seiner Bachelor- und Masterarbeit beschäftigte sich mit atmosphärischen Wellen und der Kopplung atmosphärischer Schichten. Daneben war er an Projekten in den Bereichen Ionosphärenphysik, Aerosolforschung und Radio Science beteiligt. Nach seinem Studium arbeitete Alexey mehrere Jahre am Finnischen Meteorologischen Institut im Bereich der Erforschung der Hochatmosphäre und der Aurora mittels des EISCAT incoherent scatter radar.
Seit 2010 ist Alexey Doktorand in der Gruppe globale Modellierung am Institut für Meteorologie und Klimaforschung am Karlsruher Institut für Technologie. Innerhalb des Topic 5 studiert er die Rolle von Schwerewellen beim Transport von Spurengasen. Der Antrieb von Schwerewellen ist insbesondere für den Transport von NOx, das in der Mesosphäre und unteren Thermosphäre durch energetische Teilchen gebildet wird, in die darunterliegende Stratosphäre im Laufe des Polarwinters bedeutsam. Um diesen Prozess von der NOx-Quelle bis zu möglichen Einwirkungen auf das globale und regionale Klima studieren zu können, arbeitet Alexey gegenwärtig an der Erweiterung des Klimamodells EMAC in die untere Thermosphäre.
„REKLIM ist für mich eine sehr gute Möglichkeit, meine Kenntnisse in Bereichen zu erweitern, die typischerweise nicht im Fokus der globalen Modellierung liegen. Wenn man mit komplexen Modellsystemen wie EMAC arbeitet, ist es sehr nützlich, nicht nur atmosphärische Prozesse zu kennen, sondern auch eine Vorstellung von regional wirkenden Prozessen im Ozean, Boden, Binnenseen und Flüßen zu haben. Für mich ist es auch wichtig, dass REKLIM auch gesellschaftliche Aspekte des Klimas und der Klimaforschung behandelt."
Haiyan Lu (PhD), IMK-IFU, KIT Nach Abschluss des Bachelor-Examens in Ökologie im Jahr 2003 und dem Master-Abschluss in Bodenmikrobiologie im Jahr 2010 an der Lanzhou Universität (China) kam Haiyan Lu aus China nach Garmisch-Partenkirchen, wo sie seit November 2010 als Doktorandin in der Abteilung Biogeochemische Prozesse am Karlsruher Institut für Technologie, IMK-IFU, im Rahmen der Projekte REKLIM und TERENO arbeitet. Dort konzentriert sich Haiyan Lu auf Untersuchungen der Auswirkung des Klimawandels auf Treibhausgas-Emissionen (CO2, N2O, CH4)  von Grasländern im TERENO Observatorium Bayrische Alpen/ Voralpen mittels manueller und hoch technischer automatischer Kammermess-Systeme.
„Langfristige regionsspezifische Klimaforschung wie in REKLIM liefern hoch relevante experimentelle Messdaten mit denen sowohl unser Prozessverständnis verbessert werden kann, als auch numerische Modelle im Rahmen von Klima-Feedback-Studien getestet und validiert werden können.“
(Dezember 2013)
Torsten Sachs, Deutsches GeoForschungsZentrum Torsten Sachs studierte Geoökologie an der Technischen Universität Braunschweig, bevor er 2002 als Fulbright-Stipendiat an die Alaska Pacific University in Anchorage (USA) ging und sein Studium 2003 mit einem Master of Science in Environmental Science abschloss. Nach einem Jahr als Mitarbeiter des Barrow Arctic Science Consortium (BASC) in Barrow nahm er 2005 eine Promotionsstelle in der Sektion Periglazialforschung des Alfred-Wegener-Instituts in Potsdam an. Bis Januar 2009 promovierte er über die Wechselwirkungen zwischen Landoberfläche und Atmosphäre und untersuchte im sibirischen Lenadelta auf verschiedenen räumlichen Skalen Methanemissionen aus dem Permafrost. Seit 2009 arbeitet Torsten Sachs als Nachwuchswissenschaftler am Deutschen GeoForschungsZentrum und leitet seit Januar 2012 die Helmholtz-Nachwuchsgruppe TEAM (Trace Gas Exchange in the Earth-Atmosphere System on Multiple Scales). Sein Forschungsschwerpunkt ist die Quantifizierung von Treibhausgasflüssen und das Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse in den zirkumpolaren Permafrostlandschaften und in wiedervernäßten Mooren Nordostdeutschlands. Eine wesentliche Rolle für das regionale Verständnis des Energie- und Gasaustausches zwischen Permafrost und Atmosphäre spielen seit 2011 flugzeug- und helikoptergestützte Messungen, z. B. im Rahmen der in enger Kooperation mit dem AWI durchgeführten AIRMETH-Kampagnen (Airborne Measurements of Methane Flux) auf Polar-5.
„REKLIM ist für mich ein wichtiger Beitrag zur interdisziplinären Vernetzung und lenkt das Augenmerk auf die regionale Skala. Insbesondere letzteres habe ich vor dem Beginn von REKLIM vermisst - oder mangels entsprechender Vernetzung nicht ausreichend wahrgenommen.“
(November 2013)
Dmitry Sidorenko, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Nach dem Studium der angewandten Mathematik an der Universität St. Petersburg (Russland) mit dem Abschluss Diplom-Mathematiker im Jahr 2001 nahm Dmitry Sidorenko eine Promotionsstelle im Fachbereich Klimasystem des Alfred-Wegener-Instituts an. Von Dezember 2001 bis Januar 2005 arbeitete er in der Abteilung Ozeandynamik am AWI als Doktorand und schloss seine Promotion mit dem Titel „The North Atlantic circulation derived from inverse models“ ab.
Seit 2005 arbeitet Dmitry Sidorenko als Nachwuchswissenschaftler in der Abteilung Klimadynamik. Sein Tätigkeitsschwerpunkt ist die Erstellung und Implementierung von numerischen Verfahren und Assimilationsmethoden zum AWI Large Scale Ocean Circulation Model (FEOM). In den letzten Jahren beteilige er sich federführend auch an der Entwicklung eines gekoppelten Modelles des Klimasystems, wobei das Finite-Elemente Meereis-Ozeanmodell (FESOM) die Ozeankomponente darstellt, die in optimaler Weise an das Atmosphären-Modell ECHAM6 gekoppelt werden soll.
„Im Rahmen des REKLIM Projektes werden Aufgaben der Modellunterstützung in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, da die Modellkomponenten und Koppler auf massiv parallelen Rechnerplattformen weiterentwickelt und optimiert werden müssen.“
(September 2013)
Heidrun Matthes, Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung Heidrun Matthes studierte Geophysik an der Universität Jena. Die Promotion erfolgte am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und der Universität Potsdam und beschäftigte sich mit der Interaktion von Landoberflächenprozessen und der Atmosphäre in der Arktis mit Hilfe eines gekoppelten, regionalen Klimamodells. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Auftreten von Extremereignissen und ihren Trends in den letzten 50 Jahren. Als Postdoc im REKLIM Topic 1 „Gekoppelte Modellierung regionaler Erdsysteme“ ist sie an der Entwicklung eines regionalen Erdsystem-Modells der Arktis beteiligt, das die Kopplung zwischen Atmosphäre, Land und Ozean ermöglichen soll. Untersuchungen mit einem solchen regionalen Erdsystem-Modell erlauben eine Analyse von Feedback-Prozessen zwischen den einzelnen Komponenten und ihren physikalischen Ursachen mit einem Fokus auf die Arktis.
„REKLIM ist für mich eine hervorragende Plattform, um die Anwendung von Daten aus Klimamodellen in anderen Disziplinen verfolgen zu können. Der interdisziplinäre Charakter ermöglicht Rückmeldungen zur eigenen Arbeit „von außen“, der neue interessante Perspektiven eröffnet.“
(August 2013)
Clemens Heuson, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Clemens Heuson schloss sein Studium und seine Promotion der Volkswirtschaftslehre an der Universität Augsburg ab. Im Rahmen seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der optimalen umweltpolitischen Instrumentenwahl unter Berücksichtigung von Informationsproblemen des Regulierers und Marktmacht der Regulierten Unternehmen. Als Postdoc am Department Ökonomie des UFZ und Mitglied von REKLIM Topic 7 „Sozioökonomie und Management für regionale Klima-Anpassungs- und Vermeidungsstrategien“ untersucht Clemens Heuson mit spieltheoretischen Methoden die strategische Bedeutung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie von Instrumenten der Klimafinanzierung im Hinblick auf internationale Klimaschutzanstrengungen.
„An REKLIM reizt mich der ganzheitliche Ansatz, denn nur durch die Integration von natur- und sozialwissenschaftlicher Forschung ist eine fundierte klimapolitische Beratung möglich.“
(Mai 2013)
Joachim Fallmann, Institute of Meteorology and Climate Research/Karlsruher Institut für Technolgie (KIT) Werdegang:
- Studium der Geographie/Dipl. an der Ludwig-Maximilians Universität München – Department für Geowissenschaften und Fernerkundung
- Diplomarbeit: „Ableitung von Bodenfeuchte aus Daten des passiven Mikrowellen-Radiometers ELBARA II unter Verwendung des Strahlungs-Transfer Modells L-MEB.“
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Mauser (LMU) zur Betreuung von Geländekampagnen im Rahmen der Kallibrierungs-/ Validierungs-Mission der European Space Agency (ESA) des Bodenfeuchtesatelliten SMOS
- Seit Juli 2011: Promotion in Meteorologie an der Universität zu Köln – mit Tätigkeit am IMK-IFU unter Betreuung von Prof. Stefan Emeis
Promotionsthema:
„Modellierung der städtischen Wärmeinsel und Luftqualität mit dem Wetter-Vorhersage Modell WRF bzw. WRF/chem“. Im Rahmen des Promotionsprojektes sollen Simulationen verschiedener stadtplanerischer Maßnahmen und deren lokalklimatische Auswirkungen anhand von Szenarienrechnungen im Raum Stuttgart durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden als Grundlage zur Diskussion von Vermeidungs- und Anpassungsstrategien mit lokalen Entscheidungsträgern dienen.
"Im Rahmen von REKLIM soll dies einen Beitrag dazu leisten, durch verschiedene Modellierungsstrategien regionale Vorhersagen zu verbessern und somit eine solide Basis für klimabezogene Entscheidungshilfen zu schaffen. Meiner Meinung nach spiegelt sich darin auch der Grundgedanke von REKLIM wieder."
(April 2013)
Lars Max, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Lars Max schloss sein Studium sowie seine Promotion in den marinen Geowissenschaften an der Universität Bremen ab. Während seiner Masterarbeit beschäftigte er sich vor allem mit flach-marinen Sedimentarchiven vor Nordwest-Afrika, um an diesen die jüngere afrikanische Klimageschichte im Holozän zu untersuchen. Im Fokus der Doktorarbeit standen hochauflösende Klimaarchive aus dem subarktischen Nordwest-Pazifik, an denen die Veränderung von Schlüsselparametern wie Änderungen der Oberflächentemperaturen und der Meereisverbreitung im letzten Deglazial entschlüsselt wurde. Lars Max ist nun als Postdoc am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung angestellt und im REKLIM Topic 8 „Schnelle Klimaänderungen aus Proxy-Daten“ involviert. „An REKLIM reizt mich der interdisziplinäre Austausch innerhalb des Forschungsverbundes und die daraus resultierenden Möglichkeiten, das Klimasystem umfassender zu verstehen“.
(Februar 2013)